SteiȈe
Ortsbürgermeister
Hermann Hermeling
Salzbergen entdecken – Allgemeine Informationen ■ ■ ■ 9
Steide
Als nach dem ersten Weltkrieg die Gutsgemeinden
aufgelöst wurden, vereinigte man das Rittergut
Stovern
mit der Bauernschaft Steide. Der Name
„Steide“ bedeutet so viel wie Platz, Ort, Stätte.
Der Ortsteil Steide befindet sich im Südwesten der Gemeinde
Salzbergen, direkt an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen und zur
Grafschaft Bentheim. Bis zur Kommunalreform im Jahre 1974
war Steide mit seinen Ortsbereichen Stovern und Öchtel eine
selbständige Gemeinde. Seitdem gehört es mit eigenem Ortsrat
zur Gemeinde Salzbergen. Bis 1976 hatte Steide auch eine eigene
Schule. Heute besuchen die Kinder aus Steide die Grundschule
in Salzbergen.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Steide erfolgte im
Jahr 1217. Die Besiedlung durch die Vorfahren geht bis auf das
Jahr 500 v. Chr. zurück. Rund um das hügelige Land, dem heutigen
„Steider Esch“, bauten sie ihre Höfe, die immer zu zweit oder
zu dritt zusammenlagen. Diese Siedlungsstruktur ist auch heute
noch zu erkennen. Heute hat Steide ca. 400 Einwohner, ist nach
wie vor ländlich geprägt und zieht wegen seiner landschaftlichen
Einzigartigkeit viele Besucher an.
Über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist der Walderlebnispfad
im FFH-Gebiet Gutswald Stovern. Er lädt ein, Natur zu
erlernen und zu genießen. Er spricht Erholungssuchende jeden
Alters an und bietet Schulkassen die Möglichkeit, nach neuen
waldpädagogischen Gesichtspunkten Natur zu „begreifen“. Der
Walderlebnispfad wäre nicht denkbar ohne das beherzte Zusammenwirken
vieler Salzbergener Vereine und Verbände. Im Jahre
2000 haben sich die Kolpingsfamilie Salzbergen, die Umweltgruppe
Franziskus der Katholischen Kirchengemeinde, der Salzbergener
Heimatverein, die Steider Jäger, die Grundeigentümer und
der zuständige Bezirksförster zusammengefunden, um ein neues
Konzept für den bis dahin an dieser Stelle befindlichen „Trimm-
Dich-Pfad“ zu entwickeln und umzusetzen. Nach erfolgreicher Aufbauarbeit
kümmert sich eine Arbeitsgruppe noch heute um den
Erhalt der verschiedenen Stationen und entwickelt immer wieder
neue Ideen für den Waldlehrpfad.
Unweit des Lehrpfades und über
die gut ausgebauten Waldwege
leicht zu erreichen befindet sich
das sehenswerte Gut Stovern.
Ein mittelalterliches Schloss, das
mitten im Stoverner Wald gelegen,
von drei Seiten mit einem Wassergraben
umgeben ist. Das denkmalgeschützte
Anwesen aus dem
Jahre 1230 ist heute im Besitz der
Familie von Twickel.
Unter Zuhilfenahme der EU-Förderprogramme
„Pro-Land“ und „Profile“
ist es gelungen, seit 2001 ca.
16 km Wirtschaftswege auszubauen.
Die ausgebauten Wege selbst
laden zunehmend auch Radfahrer
und Inline-Skater zu ausgedehnten Touren ein: beispielsweise
eine Rundtour um das Naturschutzgebiet Steider Keienvenn.
An markanten Stellen in Steide, die von naturräumlicher oder historischer
Bedeutung sind, wie z. B. das „Steider Heck“, wurden
jeweils thematisierende Platzgestaltungen vorgenommen. Zudem
wurde das Dorfgemeinschaftshaus als Mittelpunkt des Gemeindelebens
einschließlich Außenbereich komplett neu gestaltet.
Das hat den Ort nachhaltig bereichert und hilft Einheimischen
und Gästen, Natur, Landschaft und Geschichte unseres Ortsteiles
besser zu verstehen.
Der Schützenverein Steide e. V. von 1839 ist die tragende Säule
des Gemeindelebens. Seinem Engagement ist es zu verdanken,
dass die ehemalige „Steider Schule“ als „Treffpunkt für die Gemeinschaft“
weiter erhalten bleibt.
Steider Straße, Foto: A. Möller