Hummeldorf Hummeldorf
Der Name Hummeldorf hat verschiedene Bedeutungen.
Ortsvorsteher Helmut Bültel
Krzanowice, Luftbild
10 ■ ■ ■ Salzbergen entdecken – Allgemeine Informationen
Ehemalige Soleförderstelle
Die älteste Schreibweise ist „humilathorphe“.
Da Humila ein alt niedersächsischer Personenname
ist, könnte man die Bauernschaft als eine Art Siedlung
des Humila bezeichnen. Hummeldorf wurde
bereits vor über 1.100 Jahren urkundlich erwähnt.
Bezeichnend für diesen Ortsteil
ist die vergleichsweise schwache
Besiedelung. Abgesehen von einer
kleinen Häusergruppierung im
Holde, liegen die übrigen, meist
ehemaligen Höfe in dem 9,07
Quadratkilometer großen Ortsteil
weit verstreut und die Landschaft
und Natur kommen hier voll zum
Tragen. Am Rande des Ortsteiles
fließt die Ems, die vom Frühjahr bis
zum Herbst von vielen Kanus befahren
wird und zum Verweilen am
Ufer einlädt. Durch Hummeldorf
windet sich der Elsbach, der aufgrund
seiner guten Wasserqualität
und seiner Natürlichkeit (wurde vor
einigen Jahren zum FFH-Gebiet erklärt) den Eisvogel und die Mühlkoppe
beherbergt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fing man an, in Hummeldorf nach Öl
zu bohren. Erdöl fand man nicht, wohl aber Salz. An der Fundstelle
im Holde erbohrte man in einer Tiefe von rund 200 Metern Salz
mit einer Stärke von über 500 Metern. Da in dem benachbarten
Salinenwerk „Gottesgabe“ das Salzvorkommen fast erschöpft war,
erwarb die Stadt Rheine das Ausbeutungsrecht des Salzvorkommens
im Holde. Zunächst errichtete man eine Pumpstation und
ließ von der nahen Ems Süßwasser in das Bohrloch laufen. Dieses
sättigte sich dann mit Salz. Sobald die Sole einen Salzgehalt
von 25 bis 27 Prozent erreicht hatte, wurde sie durch eine sechs
Kilometer lange Rohrleitung zur Saline Gottesgabe in Bentlage gepumpt.
Im Jahre 1975 wurde die Förderung eingestellt.
An der Straße Alter Postweg Richtung Kaserne Bentlage steht ein
altes Kreuz, das im Volksmund „Postkreuz“ genannt wird. Das
Kreuz weist auf die Zeiten der Postkutschen hin. Um das Postkreuz
ranken sich im Übrigen zwei Legenden. In der ersten heißt
es, eine Postkutsche sei von Räubern überfallen und die Insassen
ermordet worden. Die andere Legende sagt aus, dass die Kutsche
bei einem Unwetter von einem Blitz getroffen wurde und die Passagiere
ums Leben kamen.
Die Ruhe, die Schönheit und Vielfältigkeit der Natur tragen dazu
bei, dass auch viele Radwanderer ihren Weg hierher suchen und
ihre Touren auf ausgezeichneten Radwanderwegen genießen. Auf
Rastbänken hat man dann die Möglichkeit, die idyllische Aussicht
auf sich wirken zu lassen.
Mittig in Hummeldorf liegt das Dorfgemeinschaftshaus, die ehemalige
Grundschule, die für die Hummeldorfer heute zentraler
Treffpunkt für viele Aktivitäten ist. Im Rahmen der Dorferneuerung
wurde dieser Bereich durch bauliche Maßnahmen erheblich aufgewertet.
Ein besonders schöner Platz
ist die Raststätte an dem Radwanderweg
am Salzweg. Sie
steht am Rande eines kleinen
Wildgeheges im Bereich der
nachgebauten Soleförderstelle,
und hier kann man die Ruhe, die
Weite und die Schönheit Hummeldorfs
auf sich wirken lassen.
Gemeindepartnerschaft
Gemeinde Krzanowice, Polen
Am 11. Mai 2006 wurde die Partnerschaft
zwischen Salzbergen und der polnischen
Gemeinde Krzanowice im Kolping-Bildungshaus
in Salzbergen feierlich besiegelt. Politik,
Bürger und Vereine erfüllen diese Partnerschaft
seither durch eine Vielzahl von
Begegnungen mit Leben.
Die Partnergemeinde Krzanowice liegt in Oberschlesien, ca. 12
km südwestlich der Kreisstadt Ratibor an der Grenze zur Tschechischen
Republik. Sie besteht aus der Stadt Krzanowice und den
Ortsschaften Bojanóv, Borucin, Pietraszyn und Wojnowice. Insgesamt
zählt die Gemeinde ca. 6.000 Einwohner.
Die Gemeinde Krzanowice ist überwiegend landwirtschaftlich
geprägt. Besondere touristische Highlights sind ein ehemaliges
neobarock-klassizistisches Schloss aus dem 19. Jahrhundert mit
einem landschaftlichem Park in Wojnowice, ein Holzspeicher vom
Ende des 18. Jahrhunderts in Bojanow, eine Mariensäule und
eine Kapelle des Heiligen Johannes Nepomucen aus dem 18.
Jahrhundert in Pietraszyn sowie ein Schloss der Familie Lichowsky
in Borucin.